UV Druck – Druckverfahren vorgestellt

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Kennst du das? Eine Reparatur oder Renovierung im Haus, Hof oder Garten stehen an. Für jedes Material brauchst du eine ganz spezielle Farbe. Dabei funktioniert Eine für die Wand und die Nächste für die Holztür. Schließlich verlangt der Metallzaun nach einem ganz anderen Farbtopf. Aus diesem Grund stehen die Baumärkte voll davon. Auch in der Druckbranche sieht das nicht anders aus. Denn je nach Einsatzzweck und Bedruckstoff existieren unzählige Farbrezepturen und Drucktinten und die dazugehörigen Druckmaschinen. Heute stellen wir euch den UV Druck vor.

Was ist UV Druck?

UV Printing zählt zu den Direktdruck-Verfahren. Dabei wird die druckreife Datei vom PC direkt an die Druckmaschine gesendet. Anschließend bringt diese die Farbe direkt auf das Material und härtet sie mittels UV-Licht aus.

Die UV Technologie kommt beispielsweise im Offset- oder Flexodruck zum Einsatz. Viele Produkte aus dem Vispronet®-Sortiment werden im digitalem UV Druck gefertigt. Dabei reicht die Palette unserer Druckerei vom individuell gestalteten Werbemitteln bis zu persönlichen Gebrauchsgegenständen.

Wie funktioniert ein UV Drucker?

  • Die Maschine ist mit einem sogenannten Druckschlitten ausgerüstet. Er beherbergt zusätzliche kleine Behälter für die UV Drucktinte und die Druckköpfe. Diese bringen Zeile für Zeile die farbige Tinte auf das Material auf.
  • Im gleichen Arbeitsgang trocknet ein spezielles UV-Licht den frischen Druck. Zum Einsatz kommen dabei UV Xenon Brenner. Diese werden allgemein auch als Quecksilberdampflampe bezeichnet.
  • Moderne Druckmaschinen sind mit energiesparenden UV LED Lampen ausgerüstet.
  • Dieses Verfahren der Trocknung wird auch als chemische Härtung bezeichnet. Die UV Strahlung ist eine kurzwellige und energiereiche Strahlung im nicht sichtbaren Bereich. Sie härtet innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde die flüssige Tinte aus.
UV-Druck, Druckschlitten, Schematische Darstellung
UV-Druck, Druckschlitten, Schematische Darstellung

Welche Prozesse laufen beim UV Druck ab?

UV Druck, die UV-Lampe trocknet die Tinte

Beim UV-Druck setzt UV Licht eine chemische Reaktion in Gang. Die dafür verwendeten UV Tinten enthalten Fotoinitiatoren. Durch das auftreffende Licht zerfallen diese in freie Radikale. Das sind Moleküle, die über ein freies Elektron verfügen.

Diese versuchen nun während der chemischen Reaktion Verbindungen mit anderen Molekülen einzugehen. Folglich verbinden sich in diesem Prozess die Farbpigmente und Zusatzstoffe der Tinte zu einer langen Polymerkette. Ist schließlich dieser Vorgang beendet, sind alle Teilchen miteinander vernetzt. So erhalten wir als Ergebnis eine voll ausgehärtete Tintenschicht.

Welche UV Druckfarben gibt es?

Standardmäßig kommen im Digital-UV-Printing die Farben Cyan, Magenta, Yellow und Black zum Einsatz. Moderne Druckmaschinen bieten darüber hinaus den Einsatz optionaler Tinten an. Dabei vergrößern Sonderfarben wie Rot, Orange oder Violett das Spektrum der darstellbaren Farben erheblich. Darüber hinaus verbessern helles Cyan oder helles Magenta als Zusatzfarbe die Farbabstufungen oder auch Farbverläufe. Hautfarben in Gesichtern werden so viel natürlicher dargestellt.

Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Blog-Beitrag Was ist Colormanagement?

UV Druck mit der Zusatzfarbe Weiß auf Acrylglas

Hier siehst du eine mit Weiß hinter druckte Acrylplatte.


Außerdem verschafft die Farbe „Weiß“ Drucken auf transparenten Materialien zusätzliche Effekte.

Welche besonderen Effekte mit und und ohne Weißdruck möglich sind, erfährst du in unserem Blogbeitrag Perfektes Design mit und ohne Weißdruck.

Bei UV Druckfarben handelt es sich um Pigmenttinten. Das bedeutet, dass die Farbpigmente an der Oberfläche des Materials haften. So dringen sie nicht in die Faser ein, wie das beispielsweise bei Sublimationstinte der Fall ist.

Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen zwei Arten von UV Tinten:

UV Tinte für starre (rigide) Materialien


Merkmale:

gute Oberflächen-Beständigkeit,
geringe Klebrigkeit


Einsatz:

Hartschaum, Aluminiumverbund, Hohlkammer, Acrylglas


Druckbild UV-Druck auf Aluminium gebürstet
Druckbild auf Aluminium gebürstet

UV Tinte für flexible Materialien


Merkmale:

hohe Flexibilität,
gute Haftung auf verschiedenen Materialien


Einsatz:

Tapete, PVC-Plane, Netzvinyl, Polyestergewebe (z.B. Zeltware)


UV Druck - Druckbild auf Polyestergewirke
Druckbild auf Polyestergewirke

Welche speziellen Anforderungen treten beim UV Direkt-Druck auf?

Glatte Flächen, wie beispielsweise eine Glasplatte, bieten unter Umständen keine genügende Haftung für die UV-Tinte. Spezielle Vorbehandlungen lösen diese Probleme.

  • Material beflammen: Durch eine Flamme wird die Oberfläche des Materials erhitzt beziehungsweise verändert. Dadurch verbessert sich die Benetzbarkeit und es entsteht eine bessere Haftung zwischen Farbe und Material.
  • Aufbringen eines Primer: Ein Primer ist eine Art Grundierung. Es wird beispielsweise mit einer Sprühpistole aufgetragen und verbessert ebenfalls die Haftung der Tinte auf dem Bedruckstoff.

Darüber hinaus existieren eine Vielzahl von Materialien, die ohne Vorbehandlung direkt bedruckt werden. Dazu zählen: Aluminiumverbund-, Hartschaum- oder Hohlkammerplatten.

Übrigens bedruckt unser UV Drucker Rollenware bis fünf Meter Breite und (fast) unbegrenzter Länge. Das reicht dir noch nicht? Dann sprich uns gern an! Mit unserer HF-Schweißanlage verbinden wir mehrere Bahnen zu deinem Großprojekt.

Beim HF Schweißen werden Materialien durch hochfrequente Energie mit einander verbunden. Elektrische Energie bringt die Moleküle in Bewegung. Die dabei entstehende Wärme macht das Material weich und die Bahnen verschmelzen miteinander. Nach einer Abkühlphase ist das Material normal belastbar.

Wie kann man die bedruckte Oberfläche zusätzlich schützen?

Speziell vorbehandelte Textilien, werden auf Wunsch nach dem Druck laminiert.

Laminat ist eine wasserbasierende Lösung. Das Material wird damit überzogen und anschließend getrocknet.

Diese Behandlung verbessert den Kratzschutz der Oberfläche. Außerdem wirkt sich das Laminat positiv auf Wassersäule und UV-Beständigkeit des Druckes aus.

Welche Vor- und Nachteile hat der UV Druck?

Vorteile

  • Du benötigst keine Druckformen oder Übertragungsmaterialien. Dadurch sparst du Zeit. Außerdem sind Einzelstücke und Sonderanfertigungen dadurch günstig.
  • Die UV-reaktive Tinte enthält keine Lösungsmittel. UV Druckfarben sind also gut für deine Gesundheit und die Umwelt.
  • Moderne Druckmaschinen mit UV-LED-Lampen arbeiten energiesparend.
  • Nach dem Druck verarbeitest du das bedruckte Material sofort weiter.
  • Hochauflösende Drucke mit bis zu 1000 dpi.

Nachteile

  • UV-Druckfarbe ist eine Pigmenttinte. Dabei haften die Farbpigmente nur an der Oberfläche des Materials. Dieser Nachteil wirkt sich vor allem bei Textilien aus. Denn wird das Material stark beansprucht, besteht die Gefahr, dass sich die Tinte abreibt. Aus diesem Grund empfehlen wir für diese Anwendung den Dispersions- oder Sublimationsdruck.

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Bei welchen Vispronet®-Produkten kommt UV Druck zum Einsatz?

UV-Druck auf Rollenware

Fazit

Stellen wir fest: UV Druck ist ein sehr vielseitig einsetzbares Druckverfahren. Dabei liefert eine hervorragende Druckauflösung von bis zu 1000 dpi gestochen scharfe Drucke. Voraussetzung dafür ist natürlich die Qualität deiner gelieferten Druckdaten.

Sicher wird auch deine Idee mit einem UV-Druck zum vollen Erfolg. Stöber doch gleich einmal im riesigen Sortiment unserer Online Druckerei.


Quelle:

Über Jens
Jens gehört zur Stammbesetzung im Hause Sachsen Fahnen und hat den Bereich Digitaldruck und Colormanagement maßgeblich mit aufgebaut und weiter entwickelt. Nach Tätigkeiten in den Abteilungen Grafik, Digitaldruck und Forschung & Entwicklung, ist er nun im Bereich Technologie gelandet. Er optimiert und erweitert ständig Prozesse im Bereich Digitaldruck, um perfekte Druckerzeugnisse zu produzieren.
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